Leben mit COPD – Therapie und Behandlung der Chronisch obstruktiven Lungenerkrankung

März, 2012

Mobile Sauerstoffdusche hilfreich bei COPD? Gibt es sinnvolle Alternativen?

Neben den meist ärztlich verschriebenen Geräten für Sauerstofflangzeitversorgung, gibt es auch mobile Sauerstoffflaschen, die von Patienten COPD angewandt werden können. Diese sog. Sauerstoffduschen eignen sich zur akuten Sauerstoffversorgung im Notfall. Also beispielsweise bei Atemnot nach körperlicher Anstrengung.

Diese Sauerstoffduschen sind jedoch kein Ersatz für die stationären bzw. mobilen Sauerstoffkonzentratoren zur Sauerstofflangzeittherapie.

Frei erhältliche Sauerstoffduschen

Diese mobile Sauerstoffdusche mit Maske enthält 8l Sauerstoff, das ist ausreichend für ca. 60-80 Inhalationen und kann dem Körper helfen sich bei akutem Sauerstoffmangel wieder zu beruhigen und zu einer normalen, ruhigen Atmung zurückzukehren.

Diese Sauerstoffdose enthält 14 Liter, hält aber durch den speziellen Dosierhebel relativ lange durch. Im Gegensatz zur anderen Sauerstoffdusche ist hier jedoch keine Maske mit Schlauchverbindung enthalten, sondern ein Aufsatz direkt am Ventilauslass der Sauerstoffflasche.

Generell ist gegen die Nutzung solcher Akutbehelfe nichts einzuwenden. Wer jedoch auf die medizinische Gabe von Sauerstoff angewiesen ist, der wird auch unterwegs einen professionellen Sauerstoffkonzentrator oder eine Flaschenversorgung mit Sauerstoff benötigen.

Sauerstofftherapie bei COPD – Mobile Sauerstoffversorgung für Unterwegs

Bei der Sauerstofftherapie bzw. der unterstützenden Sauerstoffabgabe für Copd Patienten wird unterschieden, zwischen einer notwendigen Dauerbehandlung (Langzeitsauerstofftherapie) bei vorliegen einer Hypoxämie z.N. sowie der akuten Versorgung mit Sauerstoff im Notfall.

Kurzfristige Sauerstoffversorgung
Die kurzfristige Gabe von Sauerstoff im Akutfall (z.B. nach dem Sport oder einer überraschend auftretenden körperlichen Anstrengung) mit Hilfe einer sogenannten Sauerstoffdusche ist möglich. Erzielt wird dabei jedoch kein langfristiger therapeutischer Effekt, wie bei der Langzeitsauerstoffbehandlung. Sauerstoffduschen sind gut für die Psyche um sich sicher zu fühlen.

Bei akutem Sauerstoffmangel kann der Einsatz einer mobilen Sauerstoffdusche auch durchaus hilfreich sein. Als Copd Patient, der es im Normalfall ohne Sauerstofftherapie durch das Leben schafft, ist ein derartiges Gerät als Notfallbehelf nicht unsinnig. Übersicht: Mobile Sauerstoffduschen

Langzeitsauerstofftherapie (LOT – long term oxygen therapy)
Damit die Sauerstofflangzeittherapie einen großen therapeutischen Nutzen erfüllt und sowohl Lebensqualität als auch Lebensdauer verbessert, wird diese Therapieform oft 16 Stunden pro Tag oder länger angewendet. D.h. auch in der Nacht sollte eine Sauerstoffmaske getragen werden.

Dieser Umstand stört einige Patienten und kann bei einem kleinen Teil zu Einschlafschwierigkeiten in der Nacht führen. Es gibt spezielle CPAP bzw. Sauerstoffmasken für die Nacht, die dies verhindern sollen.

Am Tag geschieht die Zuführung des Sauerstoffs im Normalfall mit Hilfe einer sogenannten Nasenbrille. In speziellen Fällen kann aber auch ein Katheter für die Sauerstoffzufuhr gesetzt werden. Dieser wird durch eine Punktion der Luftröhre gesetzt.

Generell gilt: Der therapeutische Nutzen überwiegt in den meisten Fällen die Unannehmlichkeiten. Dazu gehört oftmals leider auch die Austrocknung der Schleimhaut in der Nase, welche aber durch die Vorschaltung eines Befeuchters vermieden werden kann.

Beim Einsatz eines Befeuchters ist darauf zu achten diesen stets hygienisch und korrekt zu bedienen, d.h. auch regelmäßig zu säubern. Andernfalls können sich im Befeuchter Bakterien, Keime und Pilze ansiedeln welche vor allem für Patienten mit bereits geschädigter Lunge schwerwiegende Folgen haben können.

Bei Patienten die an einer Ventilationsinsuffizienz leiden, müssen in der Testphase der Sauerstoff-Langzeittherapie besonders achten, dass es aufgrund der guten Versorgung mit Sauerstoff nicht zum Wegfall des Atemantriebs kommt.

Verschiedene Modelle

In der modernen Medizin werden nur noch zwei Arten von Sauerstofftherapie-Systemen eingesetzt. Dabei handelt es sich zum einen um den sog. Sauerstoffkonzentrator, der Sauerstoff aus der Raumluft filtriert sowie konzentriert und zum anderen die sogenannten Flüssigsauerstoffsysteme, welche stationär und auch mobil betrieben werden können.

Der Sauerstoffkonzentrator bietet dabei die günstigere Möglichkeit durch niedrige laufende Betriebskosten, hat aber auch einen gravierenden Nachteil. Diese Geräte sind im Regelfall nicht mobil einsetzbar sondern müssen stationär am häuslichen Stromnetz betrieben werden.

Seit einigen Jahren gibt es auch akkubetriebene Sauerstoffkonzentratoren für den mobilen Einsatz deren Akkukapazität für einige Stunden Laufzeit ausreichend ist. Die Leistungsfähigkeit ist jedoch stark eingeschränkt und eine Abgabe des konzentrierten Sauerstoffs erfolgt nur noch Impulsweise.

Die Flüssigsauerstoffsysteme haben eine höhere Leistungsfähigkeit (Sauerstoffabgabe), sowohl bei den stationären als auch den mobilen Varianten. Dies ist jedoch in vielen Fällen, bei denen nur unterstützend Sauerstoff zugeführt werden muss nicht zwingend erforderlich. So gesehen haben beide Varianten ihre Daseinsberechtigung.

Bei den Flüssigsauerstoffsystemen wird der tiefgekühlte Sauerstoff in thermoisolierten Sauerstofftanks gelagert und bei Bedarf abgegeben. Die Betriebsdauer eines mobilen Satellitten beträgt je nach Modell bis zu 8 Stunden an, somit sind auch ausgedehnte Unternehmungen kein Problem mehr für Patienten mit Copd. Auch das Arbeiten in einer Firma ist damit (je nach Tätigkeitsfeld) problemlos möglich. Die Satelliten können am großen Sauerstofftank zu Hause relativ einfach aufgefüllt werden.