Leben mit COPD – Therapie und Behandlung der Chronisch obstruktiven Lungenerkrankung

August, 2015

Lebenserwartung und Behandlung der Copd Krankheit mit Cannabis

Cannabis wird in der Medizin immer häufiger genutzt um bisher schwierig zu behandelnde Krankheiten zu bekämpfen oder deren Symptome zu lindern. Auch bei der Lungenerkrankung COPD scheint Cannabis positive Effekte auf den Krankheitsverlauf zu haben. Geringe Verabreichungsdosen erlauben die Behandlung ohne High-Gefühl.

In einer Doppelblindstudie britischer Forscher erhielten die Patienten entweder ein Placebo oder ein Cannabisextrakt namens Sativex verabreicht. Die mit Cannabis behandelten Menschen klagten nach der Einnahme deutlich seltener über auftretende Beschwerden wie Atemnot. Bei den Patienten die ein Placebo bekamen änderte sich hingegen nichts an der bestehenden Problematik. Der Hunger nach Luft trat bei Ihnen immer noch genauso häufig auf wie bei den Patienten die überhaupt keine Medikamentengabe erhielten. Die verabreichte Maximaldosis betrug 10,8 mg THC (Dronabinol) und 10 mg CBD (Cannabidiol). Beides Inhaltsstoffe der Marijuanapflanze.

Die Bronchienerweiternde Wirkung von den Inhaltsstoffen der Cannabispflanze scheint also eine gute Möglichkeit zu sein um die Atemnot zu lindern. Doch mit der Verschreibung von medizinischem Hanf wird es sich wohl noch eine Weile schwierig gestalten. „Die Ärzte müssen erst verstehen wie hilfreich die Pflanze Cannabis bei den verschiedenen Krankheiten wirklich ist“, so F. Kalweit von der COPD-Gruppe Main-Kinzig. In Deutschland sind bisher nur wenige Ärzte bereit Cannabis auf Rezept zu verordnen. Und wenn dann geschieht dies meist bei Patienten mit Multiple Sklerose (MS) oder Krebsleiden. Wie hilfreich THC und die anderen Wirkstoffe von Cannabis Sativa auch bei COPD und anderen Krankheiten sind, müssen die Schulmediziner erst noch lernen.

Leider sind die Cannabis Medikamente auf synthetischer Basis sehr teuer und werden nicht immer von der Krankenkasse übernommen und auch viele Ärzte tun sich bisweilen schwer damit überhaupt die passenden Rezepte auszustellen.

Vielen Patienten bleibt da nur der Weg in die Illegalität. Wichtig ist: Geraucht werden darf nicht. Hier sind sich die Mediziner sicher. Wer an der COPD Krankheit leidet und weiter raucht, schadet sich und seiner Lebenserwartung sehr.

Die Orale oder rektale Einnahme von Hanf- oder Haschöl gilt als die wirksamste Alternative zu synthetischen Cannabinoiden. Das berühmte Rick Simpson Öl enthält eine vielzahl an wirksamen Cannabinoiden die weit über das Wirkspektrum von Sativex oder Dronabinol hinausgehen. Neben dem extrahieren der Pflanzenwirkstoffe können auch die getrockneten Blüten selbst zur oralen Einnahme vorbereitet werden. Das gleiche gilt für Produkte aus Haschisch (den getrockneten Harzkristallen der Pflanze). Allerdings gilt hier besonders zu beachten, dass man an ungestrecktes Rohmaterial herankommt.

In vielen Cannabisprodukten, die man über den illegalen Handel beziehen kann, befinden sich nämlich Streckmittel die selbst widerum sehr gesundheitsschädigend sein können. Es empfiehlt sich daher Marihuana aus sauberen Quellen zu beziehen, wenn man es zur Therapie einer bestehenden Krankheit einsetzen möchte. Besonders wenn man ein Hanföl herstellen möchte, ist es wichtig auf sauberes Ausgangsmaterial zu achten, da sich durch die zum Einsatz kommenden Lösemittel teilweise auch die Streckmittel lösen können. Diese befinden sich dann angereichert im Öl.

Aus diesem Grund sollten Sie bevor Sie auf dem Schwarzmarkt einkaufen gehen unbedingt mit Ihrem Arzt über die positiven Aspekte bei der Behandlung mit Cannabis sprechen und darauf drängen das dieser Ihnen Medizinalhanf verschreibt. Diesen können Sie dann wie andere Medikamente auch in der Apotheke abholen und je nach gewünschter Anwendungsform (Rauchen, Vaporisieren, Orale Gabe oder Rektale Anwendung) zubereiten bzw. weiterverarbeiten.

Falls sich kein Arzt findet der medizinisches Marijuana verschreiben möchte, so bleibt einem als
gesundheitsbewusstem Patient in der Regel nur die Suche nach einem guten Heimgärtner der einen mitversorgt oder aber man wagt den Selbstanbau. Dies ist nicht besonders schwierig, steht in Deutschland, der Schweiz und Österreich aber immer noch unter Strafe, sofern man sich nicht an bestimmte Auflagen hält.

Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Patienten mehr Druck auf die Regierung und die Ärzte ausüben, damit Menschen endlich wieder selbst das Recht bekommen die Nutz- und Medizinpflanze Hanf selbst anzubauen und für medizinische Zwecke zu nutzen.

Nachtrag:

Am 15. März 2015 wird die von Dr. med. Franjo Grotenhermen angestoßene Petition zur Zugänglichmachung von Medizinalhanf im Petitionsausschuss des Bundestages besprochen. Die Patienten sind gespannt.

Nachtrag II: Der Ausschuss des Bundestages prüft nun den erfolgreichen Vortrag der Gruppe um Dr. Franjo Grothenhermen.