Mit einem Lungentrainer die Lunge trainieren: Ist Lungentraining mit PEP Geräten bei COPD sinnvoll?
Um die Lungenfunktion zu trainieren, gibt es spezielle Geräte, sogenannte Lungentrainer. Diese unterscheiden sich in zwei Kategorien. Inspiratorische und exspiratorische Lungentrainer.
Während man mit einem inspiratorischen Lungentrainer das Einatmen trainieren kann, so trainiert man mittels eines exspiratorischen Lungentrainer das Gegenteil. Man trainiert die Fähigkeit die Luft wieder vollständig auszuatmen.
Bei vorliegender COPD Erkrankung ist die Nutzung von beiden Arten von Lungentrainern sehr sinnvoll, wie verschiedene Studien gezeigt haben.
Es ist daher ratsam sowohl einen geeigneten inspiratorischen als auch exspiratorischen Lungentrainer zum Lungentraining und zur Verbesserung der Lebensqualität einzusetzen.
Weiter unten haben wir einige empfehlenswerte Lungentrainer aufgelistet.
Was für einen Lungentrainer benötige ich?
Als COPD Patient sind beide Arten von Lungentrainern sinnvoll. Das legt auch die Studienlage nahe. Man sollte sich daher für beide Trainingsarten einen guten Lungentrainer zulegen und diesen auch nutzen. Nur wenn man regelmäßig die Atemübungen damit macht, bringt es etwas.
Dann aber auch spürbar. Wenn man die günstigeren Modelle wählt, kommt man mit etwas über 100€ an Investitionskosten für beide Lungentrainer davon. Zu erwähnen wären hier z.B. der langjährig erprobte und bewährte RC Cornet (exspiratorisch) als auch der Power Breathe Medic (inspiratorisch).
Die oben verlinkte Studienlage spricht eindeutig für die Sinnhaftigkeit beider Gerätegruppen. Wer dennoch anfangs nur das Geld für eine Variante übrig hat, könnte die Entscheidung daran festmachen, ob festsitzender Schleim vorhanden ist, der gelöst werden muss. Es gibt nämlich spezielle exspiratorische Lungentrainingsgeräte, die auch noch eine schleimlösende Funktion haben.
Diese therapeutisch wertvollen Modelle der expiratorischen Lungentrainer sorgen neben einer Verbesserung der Ausatmungsfähigkeit (verbesserte Ausatem-Leistung) zusätzlich auch für die Lösung des festsitzenden Schleims. Dabei wird der festsitzende Schleim durch Vibrationen gelöst, welche durch eine spezielle Komponente in den exspiratorischen Lungentrainern ausgelöst werden.
Gerade bei COPD Patienten mit ausgeprägter AHA-Symptomatik empfehlen sich daher die exspiratorischen Lungentrainer.
Ist die Atemphysio mittels PEP-Geräten sinnvoll (Lungentrainer)
Durch das regelmäßige Training mit einem Lungentrainer wird neben einer Verbesserung der Lungenfunktion auch eine Reduzierung des Infektionsrisikos erreicht. Dies ist vor allem durch die schleimlösende Wirkung zu erklären, da der in den Atemwegen festsitzende Schleim ein idealer Nährboden für Krankheitserreger darstellt.
Das Training mit einem Lungentrainer (PEP Gerät) ist neben einer medikamentösen Behandlung somit sinnvoll und verbessert mittel- und langfristig Lungenfunktion und Lebensqualität.
Die Atemphysiotherapie mit einem Lungentrainer ist also in jedem Fall empfehlenswert, wenn Sie an einer vermindertern Lungenfunktion (z.B. bei COPD, Lungenemphysem, Asthma) leiden oder Ihre Lungenfunktion im Allgemeinen erhöhen möchten. Denn auch Sportler nutzen Lungentrainer gern um die allgemeine Leistungsfähigkeit zu verbessern.
Hinweis: Bei Vorliegen eines Pneumothorax sind Lungentrainer nicht geeignet bzw. nur in Absprache mit dem behandelnden Arztes zu nutzen. (Ansammlung von Luft zwischen Lungen- und Rippenfell)
Empfehlenswerte exspiratorische Lungentrainer zum Atemtraining
Modelle ohne schleimlösende Funktion
Powerbreathe EX-1 Medic
Ein neues Modell für das reine Training der exspiratorischen Muskulatur. Extra für verschiedene Krankheitsbilder entwickelt bildet der EX1 Medic auch für COPD Patienten eine gute Wahl für das exspiratorische Lungentraining ab. Für alle die keine schleimlösende Funktion benötigen und eine höhere Trainingsintensität möchten.
Modelle mit schleimlösender Funktion
Atemtherapiegerät GeloMuc
Dieses Modell ist ein empfehlenswerter Lungentrainer zur Stärkung der exspiratorischen Muskulatur mit schleimlösender Funktion für ein therapeutisch sinnvolles Lungentraining. Das Gerät kann nicht in Kombination mit Düsenverneblern betrieben werden, ist dafür aber sehr portabel.
Lungentherapie RC Cornet
Multifunktionell und Schleimlösend – Dieses Gerät ist sowohl einzeln (siehe Bild) als auch in Kombination mit Inhalationsgeräten mittels eines Adapters nutzbar. Damit ist der Cornet besonders geeignet für Benutzer von verschiedenen Düsenverneblern, z.B. eines PariBoy Inhaliergeräts. Man den Lungentrainer RC Cornet an den Pari Boy anschließen und erreicht dadurch eine bessere Wirkstoffaufnahme bei gleichzeitigem Training der Lungenfunktion.
Powerbreath Shaker Classic
Dieses Gerät besitzt ebenfalls eine schleimlösende Wirkung und sorgt durch einen Widerstand beim Ausatmen für ein wirksames Lungentraining. Ein günstiges Modell, unter 50 € und dennoch empfehlenswert.
Lungentrainer Flutter VRP 1
Das PEP Gerät Flutter VRP 1 ist ein medizinisch wirksamer Lungentrainer um die Atemkapazität beim Ausatmen zu trainieren. Dieses Gerät kommt in Kombination mit der Saltpipe, einer mobilen Saline.
Empfehlenswerte inspiratorische Lungentrainer zum Lungentraining
Power Breathe Medic
Dieses Gerät bietet ein Atemfunktionstraining mit manuell verstellbarem Widerstand, so dass der Benutzer je nach Tagesform und Trainingszustand den optimalen Wert einstellen kann. Sehr einfache Bedienung, ein robuster Atemtrainer mit einstellbarem Widerstand. Unsere Empfehlung!
Kinetic K5
Sehr gutes Gerät aber recht teuer. Ein digitales Gerät zur inspirativen Atemphysiotherapie mit verschiedenen Programmen und automatisch anpassbarem Widerstand für optimale Belastung. Das digitale Gerät arbeitet mit einer selbst-optimierenden Technologie zum Training der Atemmuskulatur, die sich auf die spezifische Atemfunktion des Nutzers einstellt.
IronMan Plus
Der Ironman Plus ist hochwertig verarbeitet und ein vielgenutzter Lungentrainer zum trainieren der inspirativen Atemmuskulatur. Er ist im mittleren Preisbereich angesiedelt jedoch nicht für stark fortgeschrittene Stadien geeignet, da er einen sehr hohen Atemwiderstand hat (wird oft von Sportlern genutzt), daher nur in Anfangsstadien empfehlenswert.
Studienlage: Ist Lungentraining bei COPD sinnvoll?
Studienlage zum inspiratorischen Lungentraining
„In zwei umfassenden Meta-Analysen (Smith et al. 1992; Lotters et al. 2002) wurden die verfügbaren Daten aus randomisierten Studien zur Wirksamkeit des inspiratorischen Lungentrainings bei COPD-Patienten zusammengetragen: Die Ergebnisse sprechen eindeutig für ein solches Training„
„Insbesondere wurde auch nachgewiesen, dass die Belastung des Atemmuskels während der Kontraktion ausreicht, um die Kraft zu erhöhen, was zu einer deutlichen Verringerung der Atemnot und einer Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit führt (Lotters et al. 2002).“Studienlage zum exspiratorischen Lungentraining
„Die erste und vollständige Studie, in der die Wirksamkeit des exspiratorischen Lungentrainings untersucht wurde, hat gezeigt, dass die Veränderung der exspiratorischen Muskelkraft und -ausdauer sowie der Sechs-Minuten-Gehstrecke nach dem exspiratorischen Lungentraining im Vergleich zu den Kontrollgruppen deutlich größer war […] (Weiner et al 2003a)“
https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC2692111/
Geeignete Geräte für das Lungentraining
Über den Link finden Sie entsprechend geeignete medizinische Lungentrainer. Dabei ist die Nutzung von beiden Arten von Lungentrainern anhand der aktuellen Studienlage geboten. Es ist anzuraten sowohl inspiratorische als auch exspiratorische Lungentrainer als zusätzliches Hilfsmittel bei der COPD Therapie einzusetzen um die Lebensqualität zu verbessern und den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.
da hier entgegen dem Gefühl vieler Patienten keine Luft zu bekommen, hauptsächlich das Ausatmen eingeschränkt funktioniert. Dies hängt damit zusammen, dass die inhalierte Luft nur teilweise wieder ausgeatmet wird.
So verbleibt ein Teil der bereits verbrauchten Luft in der Lunge. Diese widerum versperrt beim folgenden Atemzug der neu einströmenden Luft den Weg, weshalb es zur Entstehung von Atemnot kommt. Menschen mit COPD Krankheit sollten in erster Linie den Ausatemvorgang trainieren.
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1 Meinung zu:
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Ich finde es beisipelhaft, hier auch endlich mal Quellen zu den Studien gefunden zu haben. Das scheint ja doch ein wirklich brauchbarer Therapieansatz zu sein, zumindest um mit den Lungentrainern der Symptomatik der Erkrankung besser zu Leibe zu rücken.
Ich danke Ihnen