Leben mit COPD – Therapie und Behandlung der Chronisch obstruktiven Lungenerkrankung

Luftkurorte in Europa – Erholungsreisen für Lungenkranke & COPD Patienten

Diskutiere in unserem Forum • Aktualisiert: 7. August 2025 • Kategorie: Copd Kur und Erholungsreisen

Eine Erholungsreise zu einem Luftkurort ist in zweierlei Hinsicht sinnvoll für Copd Patienten, Menschen mit Lungenemphysem oder Menschen mit Alpha-1-Antitrypsin Mangel. Zum einen geht mit sauberer Luft eine Entlastung der Atemwege einher, da innerhalb diesen Zeitraums besonders saubere Luft eingeatmet wird und diese nicht aufwendig in den Atemwegen gereinigt werden muss, wie es bei schadstoffbelasteter Luft (z.B. in Großstädten, in der Nähe von Industriegebieten etc.) der Fall ist.

Zum anderen geht mit einer solchen Erholungsreise auch eine psychische Verbesserung und eine Erholung der Seele einher. Neue Eindrücke, neue und nette Menschen denen man begegnet, Zeit für sich selbst oder seinen Partner. Das alles gibt einem als COPD Patient auch wieder Kraft, die einem im kräftezehrenden Alltag abhanden gekommen ist.

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Reisetipps und Luftkurorte für COPD Patienten in Deutschland

Bad Reichenhall

Heimbach in der Eifel

Waren an der Müritz (Mecklenburg-Vorpommern)

Bosau in der Holsteinischen Schweiz

Waischenfeld in der fränkischen Schweiz

Luftkurort Seelbach im Schwarzwald

Luftkurorte in Österreich

Aflenz

Baden bei Wien

Bad Aussee

Bad Ischl

St. Radegund bei Graz

St. Wolfgang

Luftkurorte in der Schweiz

Davos

Luftkurorte in Kroatien

Veli und Mali Losinj

Geeignete Klimaregionen für Lungenpatienten

Urlaub an Ost- und Nordsee trotz COPD Krankheit

Die Küstenregionen an Nord- und Ostsee bieten auch im Sommer optimale Bedingungen für Menschen mit Lungenerkrankungen. Dank der meist milden Temperaturen vom späten Frühjahr bis in die Anfänge des Herbstes hinein und der aerosolhaltigen Meeresluft, welche die Atemwege befeuchtet, fühlen sich viele COPD-Patient:innen in Meeresnähe wohl. Die salzhaltige Luft wirkt in der Regel wohltuend auf die Schleimhäute, hält sie feucht und kann sogar hartnäckigen Husten lindern. Zudem ist die Schadstoffbelastung an diesen Küsten oft geringer als im Binnenland, da Industrieanlagen seltener sind und auch die Pollenbelastung nahe des Meeres meist niedrig ist.

Allerdings reagieren manche COPD-Betroffene empfindlich auf den hohen Salzgehalt der Luft, was zu einer Reizung der Atemwege und einer Verschlechterung der Symptome führen kann.

Falls Unsicherheit über die individuelle Verträglichkeit besteht, empfiehlt sich zunächst eine kurze Reise, etwa über ein verlängertes Wochenende. So lässt sich testen, ob ein längerer Aufenthalt an der Küste für die eigene Gesundheit förderlich ist.

Urlaub in den Bergen für Menschen mit COPD sinnvoll oder nicht?

Auch die häufig gelobte saubere Bergluft mit ihrem statistisch niedrigeren Schadstoffanteil kann für COPD-Patient:innen problematisch sein. Während Menschen mit Allergien oder Asthma oft von höher gelegenen Luftkurorten profitieren, kann der dort geringere Sauerstoffgehalt in höheren Lagen für schwer von COPD-Betroffene nachteilig sein. Da mit zunehmender Höhe der Sauerstoffpartialdruck abnimmt, kann dies insbesondere bei COPD im Stadium III oder GOLD IV zu erheblichen Atembeschwerden führen.

Daher eignen sich in der Regel nur Mittelgebirge bis etwa 1.200 bis maximal 1.600 Höhenmeter als empfehlenswerte Reiseziele. Hier herrscht eine relativ schadstoffarme Luft und in den späten Frühjahrs- sowie den Sommermonaten ein gutes Klima für Lungenkranke. Auch der frühe Herbst kann hier noch als angemessener Reisezeitraum benannt werden. Im Winter ist die Reise in Bergregionen hingegen weniger empfehlenswert.

Der Mittelmeer-Raum – Kurze Flugzeiten und gutes Klima in Frühjahr- und Herbst

Mediterrane Regionen rund ums Mittelmeer gelten ebenfalls als empfehlenswerte Urlaubsziele für Lungenpatienten, sofern der Flug für sie keine zu große Belastung darstellt. Die Vorteile dieser Gegend sind vielfältig: Der Flug ist meist kurz, was gerade für COPD- und Asthmapatient:innen wichtig ist, da die Reiseflughöhe im Passagierflugzeug die Atemwege zusätzlich belasten kann. Die Temperaturen im Frühling und Herbst sind am Mittelmeer oft gemäßigt und damit gut verträglich. Allerdings sollten Betroffene sehr heiße und schwüle Gebiete meiden, da Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit die COPD-Symptome verschlimmern und das Herz-Kreislauf-System belasten können.

Ein besonderes Ziel: Die Region um das Tote Meer herum besitzt einen sehr hohen Sauerstoffgehalt in der Luft auf und ist ein mit dem Flugzeug in moderater Zeit erreichbares Reiseziel für Personen mit COPD Erkrankung oder Asthma.


Wichtige Hinweise zu Flugreisen für sauerstoffpflichtige Lungenpatienten

Flugreisen stellen für Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen, insbesondere für sauerstoffpflichtige Patient:innen, eine besondere gesundheitliche und organisatorische Herausforderung dar. Dabei ist ein Verzicht auf Flugreisen meist nicht notwendig, wenn eine sorgfältige Vorbereitung erfolgt.

Der Kabinendruck in der Flugzeugkabine entspricht etwa dem Luftdruck in einer Höhe von 2.100 bis 2.500 Metern. Dadurch ist die Sauerstoffkonzentration in der Kabinenluft um rund 4 % geringer als auf Meereshöhe. Dies führt zu einer verminderten Sauerstoffsättigung im Blut, woraufhin die Atemfrequenz ansteigt, um den erhöhten Sauerstoffbedarf zu decken. Für Patient:innen mit fortgeschrittener COPD kann dies zu erheblichen Belastungen führen. Daher ist es wichtig, vor dem Flug verschiedene medizinische Untersuchungen durchführen zu lassen:

  • Eine Lungenfunktionsprüfung und eine Blutgasanalyse helfen, die aktuelle Belastbarkeit und Sauerstoffversorgung zu beurteilen.
  • Bei COPD mit Lungenemphysem sollte zudem ein Röntgenbild angefertigt werden, da das Vorhandensein von Emphysemblasen (Luftblasen in der Lunge) einen Flug ausschließt.
  • Außerdem sollten keine Ödeme (Wasseransammlungen im Körper) vorliegen, da diese die Situation zusätzlich erschweren können.
  • Ein Notfallset mit wichtigen Medikamenten wie Antibiotika und Cortison-Tabletten sollte stets im Handgepäck mitgeführt werden.
  • Während des Fluges kann eine zusätzliche Sauerstoffzufuhr sinnvoll sein, um die Atemfunktion zu unterstützen.

Viele Fluggesellschaften sind auf die Bedürfnisse lungenkranker Passagiere gut vorbereitet:

  • Fast alle Airlines stellen ein standardisiertes Formular bereit, das einige Tage vor dem Flug ausgefüllt werden muss, um die Mitnahme von mobilen oder medizinischen Sauerstoffgeräten zu beantragen.
  • Wichtig ist, dass das Gerät über genügend Batteriekapazität oder Ersatzakkus verfügt, da ein Aufladen während des Fluges meist nicht möglich ist. Spezielle Services für Sauerstoffpatient:innen können beim Kundenservice erfragt werden.
  • Für häufig reisende Patient:innen mit stabilem Gesundheitszustand bieten viele Fluglinien die sogenannte FREMEC (Frequent Travellers Medical Card) an. Diese medizinische Reisekarte, meist für ein Jahr gültig, erleichtert den Aufenthalt am Flughafen erheblich. Inhaber:innen erhalten Unterstützung beim Ein- und Aussteigen, bevorzugten Zugang zu Sicherheitskontrollen und Ruhebereichen. Zudem sind das Boden- und Kabinenpersonal über die gesundheitlichen Besonderheiten und Notfallmaßnahmen informiert.

Ärztliche Konsultation erforderlich

Generell sollten Sie mit einer bestehenden Lungenerkankung in der Lage sein, wenigstens 50 Schritte am Stück gehen zu können ohne Atemnot zu leiden. Dann steht i.d.R. einer Reise auch mit bestehender COPD nichts im Wege. Besondere Vorsicht ist angeraten, bei bestehender Lungenfibrose (Vermehrung des Bindegewebes zwischen den Lungenbläschen) oder einem Lungenemphysem (fortschreitende Überblähung und Zerstörung der Lungenbläschen). Hier können insbesondere Flugreisen sowie einzelne Klimazonen als absolut ungeeignet angesehen werden. Gleiches gilt für Lungenhochdruck, die sog. pulmonale Hypertonie mit der ein chronisch erhöhter Blutdruck in den Lungenarterien einhergeht. Auch ein Lungentumor bedarf unbedingt vorheriger ärztlicher Abklärung.

Weitere Reiseziele werden auf den Seiten vom Verband der Heilklimatischen Kurorte Deutschlands e.V. vorgestellt. Eine Liste mit geeigneten Heilklima-Regionen Österreichs befindet sich auf der Webseite www.oehkv.at.

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Weiterführende und themenrelevante Informationen:

 

 

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