Mobile Sauerstoffdusche hilfreich bei COPD? Gibt es sinnvolle Alternativen?

Neben den meist ärztlich verschriebenen Geräten für Sauerstofflangzeitversorgung, gibt es auch mobile Sauerstoffflaschen, die von Patienten COPD angewandt werden können. Diese sog. Sauerstoffduschen eignen sich zur akuten Sauerstoffversorgung im Notfall. Also beispielsweise bei vorübergehender Atemnot nach körperlicher Anstrengung in frühen COPD GOLD Stadien.

Diese Sauerstoffduschen sind jedoch kein Ersatz für die stationären bzw. mobilen Sauerstoffkonzentratoren zur Sauerstofflangzeittherapie in schweren Fällen der Erkrankung mit langfristiger bzw. dauerhafter Unterversorgung mit Sauerstoff.

Frei erhältliche Sauerstoffduschen

Diese mobile Sauerstoffdusche mit Maske enthält 8l Sauerstoff, das ist ausreichend für ca. 60-80 Inhalationen und kann dem Körper helfen sich bei akutem Sauerstoffmangel wieder zu beruhigen und zu einer normalen, ruhigen Atmung zurückzukehren. Dieses Modell lässt sich sehr gut in Rucksäcken oder Taschen verstauen und man kann den Schlauch mit Maske nach Außen führen bzw. um den Hals tragen um im Notfall direkt gewappnet zu sein, für eine akute Sauerstoffversorgung.

Diese Sauerstoffdose enthält 14 Liter, hält aber durch den speziellen Dosierhebel relativ lange durch. Im Gegensatz zur anderen Sauerstoffdusche ist hier jedoch keine Maske mit Schlauchverbindung enthalten, sondern ein Aufsatz direkt am Ventilauslass der Sauerstoffflasche. Damit ist diese weniger gut für den Transport in Rucksäcken geeignet für eine direkte Notfallversorgung mit Sauerstoff.

Generell ist gegen die Nutzung solcher Akutbehelfe nichts einzuwenden. Wer jedoch auf die medizinische Gabe von Sauerstoff angewiesen ist, der wird auch unterwegs einen professionellen Sauerstoffkonzentrator oder eine Flaschenversorgung mit Sauerstoff benötigen.

Vorteile von Sauerstoffduschen bzw. Sauerstoff in Kartuschenform

• Sie sind klein, leicht und einfach mitzunehmen.
• Können bei kurzfristigem Bedarf z.B. bei akuten Atemnot-Episoden verwendet werden.
• Keine weitere Ausrüstung notwendig (Sauerstofftank / Sauerstoff-Konzentrator)

Einschränkungen und Nachteile für COPD-Patienten

•  Die Kartuschen fassen nur geringe Mengen, also eine gegrenzte Menge Sauerstoff,  was für eine dauerhafte oder längere Sauerstofftherapie nicht ausreichend ist.
• Keine Langzeitversorgung oder Ersatz für medizinischen Sauerstoff. COPD-Patienten mit ausgeprägter Hypoxämie benötigen oft eine kontinuierliche Sauerstoffzufuhr über viele Stunden (Langzeitsauerstofftherapie)
• Es gibt kaum belastbare Studien zur Wirksamkeit und Sicherheit solcher Kartuschen für COPD.

Für COPD-Patienten mit leichter Symptomatik oder als kurzfristige Notfallhilfe können mobile Sauerstoffduschen eine ergänzende Option sein. Für die meisten Patienten mit moderater bis schwerer COPD ist eine vom Arzt verordnete Langzeitsauerstofftherapie mit Sauerstoffkonzentrator oder Sauerstoffflasche hingegen unverzichtbar. In solch gelagerten Fällen könnten die Sauerstoffduschen allenfalls eine kurzfristige Not- bzw. Übergangslösung darstellen, z.B. für einen Gang auf den Balkon, in den Garten oder ähnliche Kurzstrecken.

Dabei ist zu beachten, dass die Sauerstoffduschen i.d.R. keine Medizinprodukte sind. Ob man das Risiko einer Fehlfunktion oder dem leerlaufen des Sauerstoffspeichers als Patient eingeht, muss jeder für sich entscheiden.

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