Leben mit COPD – Therapie und Behandlung der Chronisch obstruktiven Lungenerkrankung

Für wen ist das Corona Virus besonders gefährlich? Covid 19 Risiko bei Vorerkrankungen

Diskutiere in unserem Forum • 15. März 2020 • Kategorie: Allgemein

Das Corona Virus greift um sich. Die weltweite Epidemie des Erregers SARS-CoV-2 versetzt viele in Angst und Schrecken. Doch besonders bereits Lungenerkrankte Patienten haben es schwer mit der durch Corona Viren verursachten Erkrankung Covid-19 fertig zu werden. Während gesunde und junge Menschen nur selten einen schweren Verlauf der Virusinfektion durchmachen müssen, sieht dies bei älteren oder bereits vorerkrankten Menschen zum Teil anders aus. Wie groß ist also die Gefahr für Menschen mit angeschlagenem Immunsystem und was bedeutet das Corona Virus für Menschen mit COPD, einem Lungenemphysem oder chronischer Bronchitis?

Generell sollten alle Menschen die Husten-Nies-Etikette befolgen und mehrmals täglich, insbesondere nach Kontakt mit anderen Menschen oder oft berührten Oberflächen wie z.B. Türklinken gründliches Händewaschen nicht vergessen.

Gemeinsam gegen die Langeweile

Wie sieht die Gefahr durch Covid-19 aus bei bestimmten Vorerkrankungen:

Später ansehen: Ausführliches wissenschaftliches Video über Covid 19

Asthma und Corona Virus

Die chronische Atemwegserkrankung Asthma, die mit anfallsweisem Husten und Atemnot einhergeht stellt bei korrekt eingestellter Medikation für Asthmatiker scheinbar kein erhöhtes Risiko im Falle einer Corona Infektion dar. Dies sieht auch Dr. med. Thomas Voshaar, Vorstandsvorsitzender des Verbands deutscher Pneumologischer Kliniken so: Kein erhöhtes Infektionsrisiko gilt also nur für diejenigen Asthma-Patienten, die unter Therapie keine Symptome mehr haben. Für bisher nur unzureichend therapierte Asthmatiker hingegen besteht Handlungsbedarf. Wer noch asthmatische Symptome hat sollte sich in ärztliche Behandlung geben. Dies gilt auch für unregelmäßig therapierte Asthmatiker: Asthma-Patienten, die bisher nur unregelmäßig Ihre Basistherapie mit inhalierbarem Kortison (allein oder in der fixen Kombination mit einem langanhaltenden, bronchienerweiternden Wirkstoff, abgekürzt LABA) genommen haben, sollten jetzt unbedingt regelmäßig Kortisonspray inhalieren und darauf achten, dass sie vollkommen beschwerdefrei sind, also die Atemwege offen sind und kein Husten und keine Atemnot besteht“, so der Ratschlag von Dr. Voshaar.

Quelle: Lungenärzte im Netz

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COPD und Covid-19

COPD ist eine chronische Lungenerkrankung bei deren Krankheitsverlauf die Bronchien chronisch entzündet sind und nach und nach die Lungenbläschen zerstört werden. Eine erhöhte Gefahr geht mit Exazerbationen einher. Auch Kreuzinfektionen bei bestehender Lungenentzündung können drastische Folgen haben. „Patienten mit COPD und Mukoviszidose würde ich als stärker gefährdet einschätzen, weil es hier häufiger unabhängig von Viren zu Entzündungsvorgängen auch bakterieller Natur in der Lunge kommt. Daneben ist auch die Lungenfunktion ein mögliches Maß für die Gefährdung. Bei jemandem mit einem FEV1-Wert von unter 50%, würde ich einen höheren Gefährdungsgrad annehmen.“ so der Pneumologe Prof. Dr. Rainald Fischer. Laut seinen Einschätzungen sind Lungenpatienten mit einem FEV1-Wert oberhalb der 90% Grenze eher gering gefährdet. Faktisch gesehen gilt dies allerdings nur als eine Einschätzung, da aktuell noch zu wenige Fälle und Zahlen zum Coronavirus ausgewertet wurden.

Quelle: Pari.com

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Mukoviszidose und Corona Virus

An Mukoviszidose erkrankte Menschen haben in der Regel sehr häufig mit Lungeninfektionen zu rechnen. Das Lungengewebe ist bereits stark beansprucht und geschwächt. Ein erhöhtes Risiko für schwere durch Coronaviren verursachte Verläufe ist anzunehmen. „Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen können Viren schlechter selbst bekämpfen, da die Lungenschleimhaut durch die bereits bestehende Erkrankung abwehrgeschwächt ist. Dies gilt gerade für Menschen mit Mukoviszidose, da hier bereits viele Bakterien ständig in der Lunge vorhanden sind, wodurch eine dauerhafte Lungenentzündung auf niedrigem Niveau besteht.“ so Prof. Dr. Rainald Fischer, niedergelassener Facharzt für Innere Medizin, Teilgebiet Lungen- und Bronchialheilkunde, Fachkunde Notfallmedizin, Schlafmedizin und Allergologie in München-Pasing.

Quelle: Pari.com

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Herzinsuffizienz, Herzkrankheiten

Die Deutsche Herzstiftung schreibt in Ihrer Pressemitteilung: „Das neuartige Coronavirus scheint nach Einschätzung der Amerikanischen Kardiologie-Gesellschaft (ACC) auf Basis von Fallberichten aus China gerade für Menschen mit Grunderkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit einem höheren Sterblichkeits- und Komplikationsrisiko verbunden zu sein.“  Es scheint also, als ob Menschen mit einer eingeschränkten Leistungsfähigkeit des Herzens besonders gefährdet sind. Ihnen fehlt oftmals die Kraft für eine ausgeprägte Immunabwehr. Auch Patienten, die als Folge einer Herzerkrankung funktionseingeschränkte Atemwege haben, wie beispielsweise eine Blutstauung im Lungenkreislauf als unmittelbare Herzschwächefolge, sind besonders gefährdet. Virale Infektionen sind generell eine zusätzliche Belastung für das bereits geschwächte Herz-Kreislauf-System an sich. Oftmals fehlt älteren Menschen die Kraft sich der Infektion zu entgegen zu stellen.

Quelle: Deutsche Herzstiftung

Aufklärungsvideo SARS-CoV-2 – Was die Medien verschweigen

Rheuma und SARS-CoV-2

Rheumapatienten erhalten oft Cortison verabreicht. Da dieses die Abwehrleistung des Körpers einschränkt ist auch hier mit einem schwereren Krankheitsverlauf bedingt durch SARS-CoV-2 zu rechnen. „Patienten mit Autoimmunerkrankungen, wie zum Beispiel entzündliches Rheuma (Morbus Bechterew), sind jedoch bekanntermaßen durch die Grunderkrankung an sich, aber insbesondere auch durch die eingenommene Medikation einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt“ ließ die Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e.V. in einer Pressemitteilung verlautbaren. Wer Immunsuppressiva einnimmt, sollte diese im Falle einer Corona Infektion oder zur Prophylaxe keinesfalls alleine absetzen. Eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt ist zu empfehlen. „Immunsuppressiva (z.B. Kortison, Methotrexat, Biologika, JAK-Inhibitoren) sollten keinesfalls ohne Rücksprache mit dem behandelnden Arzt abgesetzt werden! Die aktive, entzündliche Rheumaerkrankung selbst ist in der Regel für eine Ansteckung durch Virusinfektionen gefährlicher als die Therapie dieser Erkrankung.“ ließ die Deutsche Rheumaliga Rheinland-Pfalz in Ihrem Merkblatt verlauten (Merkblatt: Corona Virus und Rheuma)

Weitere Quelle: DVMB (Bechterew.de)

Aufklärungsvideo Covid-19 – Was Behörden uns verschweigen

Diabetes und Corona Viren

Stellt SARS-CoV-2 eine besondere Gefährdung für Diabetiker dar? Aktuelle Fallzahlen gibt es noch nicht. Die aktuelle Experteneinschätzung gibt jedoch Grund zur Hoffnung für Diabetes Patienten: „Da die Viruserkrankung in den meisten Fällen mild verläuft, sehen wir bislang auch für Menschen mit Diabetes nicht mehr Gefahr, als bei einem herkömmlichen Grippevirus“, so Prof. Dr. med. Monika Kellerer, ihres Zeichens Präsidentin der deutschen Diabetes Gesellschaft. Dem stehe ich persönlich jedoch skeptisch gegenüber, da vor allem ältere Diabetes Patienten meiner Einschätzung nach ein höheres Risiko für schwere Verläufe von Covid-19 haben.

Besondere Vorsicht sollten auch Diabetespatienten mit Begleit- und Folgeerkrankungen walten lassen. „Haben Diabetespatienten Begleit- und Folgeerkrankungen wie Herzkreislaufprobleme oder Organschäden, sollten sie aktuell jedoch besonders achtsam sein“, warnt Professor Dr. med. Baptist Gallwitz, stellvertretender Ärztlicher Direktor der Medizinischen Klinik, Innere Medizin IV, des Universitätsklinikums Tübingen. Menschen mit mit einer bereits bestehenden Infektion haben ein erhöhtes Risiko für einen schwereren Krankheitsverlauf durch Covid 19. Vor allem gelte dies für Menschen die nach einer Organtransplantation mit Immunsuppressiva behandelt werden. Hier sollten betroffene erhöhte Vorsicht walten lassen und ggf. Sozialkontakte meiden.

Quelle: Internisten im Netz und Deutsche Diabetes Gesellschaft

Aufklärungsvideo: Was im TV keiner sagt

HIV (Aids) das Corona Virus (SARS-CoV-2)

Menschen die bereits mit dem Humanen Immundefizienz-Virus infiziert sind, haben nach bisherigen Erkenntnissen bei Kreuzinfektionen mit respiratorischen Virusinfektionen keine erhöhte Morbidität zu befürchten. „Gut behandelte HIV Infizierte mit einer Viruslast unter der Nachweisgrenze machen erfahrungsgemäß und auch nach Studienlage nicht mehr Infekte durch als nicht HIV-Infizierte. Sie sollten also nicht in die Gruppe der Risikopersonen gezählt werden, es sei denn andere Erkrankungen liegen zusätzlich vor (z.B. COPD, Dialyse, Diabetes, Herzkrankheit etc.). so Prof. Dr. med. Johannes Bogner, Sektion Klinische Infektiologie Medizinische Klinik und Poliklinik IV Klinikum der Universität München.

Quelle: Hivandmore.de

Corona Virus Aufklärung im Video von Dr. Mang

Krebs und Coronaviren, insbesondere Covid-19

Nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums gibt es bislang nur wenige Informationen darüber, wie an Krebs erkrankte auf eine Infektion mit dem SARS-CoV-2 Erreger reagieren. Da die Krebserkrankung und Behandlung in der Regel jedoch mit einem geschwächten Immunsystem einhergeht ist hier besondere Vorsicht geboten. Das Risiko schwerer an Covid-19 zu erkranken scheint gegeben. Krebspatienten sollten sich daher besonders an die empfohlenen Hygienemaßnahmen halten. Dies sieht auch Dr. Susanne Weg-Remers so: Krebspatienten, die eine immunsupprimierende Therapie erhalten oder aufgrund ihrer Krebserkrankung immunsupprimiert sind, sollten die empfohlenen Verhaltens- und Hygieneregeln besonders konsequent beachten. Dazu gehören unter anderem eine gute Händehygiene sowie der Abstand zu am Coronavirus Erkrankten.“ Auch eine Verschiebung der Krebstherapie ist in bestimmten Fällen denkbar und womöglich sinnvoll. Dies ist jedoch immer Einzelfallabhängig. Pauschale Empfehlungen lassen sich nicht geben. Patientinnen und Patienten sollten diese Fragen möglichst rasch und individuell mit ihrem behandelnden Arzt klären“, so Dr. Susanne Weg-Remers. Es gibt Erkrankungsstadien in denen kein schneller Beginn der Krebstherapie erforderlich ist. In anderen Fällen hingegen sollte man keine Zeit verlieren um Behandlungschancen nicht zu gefährden. Weitere Informationen auf: www.krebsinformationsdienst.de

Quelle: dkfz.de (Deutsches Krebsforschungszentrum)

Sehenswert: Video von Dr. Mang über das Corona Virus

Multiple Sklerose & Corona Risiko

Es ist noch nicht bekannt wie sehr sich MS auf den Verlauf einer Corona Virus Infektion auswirkt. Entscheidend scheint zu sein mit welcher Medikamentenlinie Betroffene behandelt werden. „Im Rahmen der MS-Behandlung kommen Medikamente mit immunmodulierendem Wirkmechanismus und Immunsuppressiva zum Einsatz. Erstere, dazu gehören in erster Linie die Interferon-beta Präparate und Copaxone®, führen nicht zu einer nennenswerten Unterdrückung des Immunsystems, und es besteht daher auch nach derzeitigem Stand kein erhöhtes Risiko. Menschen mit MS, die Medikamente erhalten, die das Immunsystem teilweise unterdrücken, können ein gering erhöhtes Risiko für Komplikation im Rahmen von Viruserkrankungen haben. Dieses liegt jedoch im einstelligen Bereich.“ so Univ.-Prof. Dr. B. Kornek der MS-Ambulanz im Wiener AKH.

Quelle: Multiple Sklerose Gesellschaft Wien

Video ansehen: Corona Aufklärung, was die Medien verschweigen

Weitergehende Informationen zur Epidemie:

 

Weiterführende und themenrelevante Informationen:

 

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