Leben mit COPD – Therapie und Behandlung der Chronisch obstruktiven Lungenerkrankung

Vitamine und Spurenelemente – Zusätzliche Gabe von Vitaminpräparaten bei Copd Erkrankung

Diskutiere in unserem Forum • 22. September 2011 • Kategorie: Ernährung, Leben mit Copd

Damit es zu keinen Exazerbationen durch bakterielle Infekte oder Viruserkrankungen kommt ist es generell sinnvoll sich gesund zu ernähren und für eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen und Nährstoffen zu sorgen. Darüber hinaus haben sich in der Behandlung von Copd aber zwei Ansätze ergeben, welchen die zusätzliche Zufuhr der Vitamine D und A zu Grunde liegt.

Vitamin D
Da sehr viele Copd Patienten laut diverser Studien einen Vitamin D Mangel aufweisen, kann die orale Zuführung von zusätzlichem Vitamin D eine sinnvolle Maßnahme zur Behandlung der Copd Krankheit sein. In einer Studie aus Belgien fanden die Forscher anhand der Untersuchung von über 400 Copd Erkrankten heraus, dass es eine signifikante Korrelation zwischen dem FEV 1 Wert (der sog. Einsekundenkapazität) und dem jeweiligen Vitamin D Spiegel des jeweiligen Patienten gibt. Der zu niedrige Vitamin D Spiegel ließ sich vor allem bei Patienten mit starker Copd der Schweregrade III und IV nach Copd Gold Standard feststellen. COPD III Patienten wiesen dabei zu 60%, COPD IV Patienten sogar zu 77% einen ernsten Vitamin D Mangel auf. Laut Prof. Claus Vogelmeier sei diese Erkenntnis unter Umständen von großer Bedeutung. Sie müsse unbedingt die die Behandlung der Copd Krankheit einfließen. Auch wenn hier noch weitere Forschungen notwendig sind, eine zusätzliche Gabe des D-Vitamins scheint in jedem Falle sinnvoll zu sein. Das angesprochene Vitamin steigert die Aktivation von CD4 Zellen, erhöht die Kraft der sogenannten Skelettmuskeln und hat günstige Einflüsse auf den Knochenstoffwechsel. Auch die Interaktion zwischen dendritischen und T-Zellen wird von diesem Vitamin positiv beeinflusst. Uneinig ist man sich bislang, ob der Vitamin D Mangel Auslöser, Begünstiger oder einfach nur eine Folge der Copd Krankheit ist. Es muss weiter geforscht werden.

Vitamin A

Ein zusätzlicher Ansatz in der Copd Therapie bildet die Vitamin-A-Säure. Genauer gesagt geht es um abkömmlinge der Vitamin A-Säure, welche Retinoide genannt werden. Diese sind unter anderem an der Alveolen-Entwicklung beteiligt. Außerdem besitzt das Vitamin A eine Emphysembildungshemmende Wirkung. Es wird vermutet das durch Vitamin A ein vorherrschendes Ungleichgewicht der Enzyme in den Magrophagen beseitigen kann. Genauer gesagt geht es um das Ungleichgewicht zwischen dem Enzym MMP-9 und TIMP-1, welche bei gesunden Menschen in gleicher Konzentration vorhanden sind. Bei Menschen mit Copd Erkrankung hingegen ist dieses natürliche Gleichgewicht gestört und es kommt zum Abbau von Lungengewebe. Wissenschaftler spekulieren, dass eine Vitamin A Gabe den Abbau von Lungengewebe verlangsamen kann in dem es durch die Hemmung des MMP-9 Enzyms das Gleichgewicht wieder herstellt.  Allerdings wurde in einer Studie der Universitätsklinik Marburg und Gießen festgestellt, dass eine übermäßige Zufuhr des A-Vitamins unerwünschte Nebeneffekte für Copd Patienten mit emphysematöser Lunge mit sich bringt. Auch hier sind weitere Forschungen notwendig.

Vitaminpräparate für Copd Patienten
Wir raten an dieser Stelle unabhängig von den Studien ausdrücklich von einer übermäßigen Vitaminzufuhr ab. Diese Warnung gilt indes nicht nur für Copd Patienten sondern für alle Menschen gleichermaßen. Eine übermäßige Vitaminzufuhr ist in keinem Falle förderlich, oftmals sogar schädlich. Im Gegensatz zur übermäßigen Zufuhr ist ein normaler Vitaminspiegel allerdings ein vernünftiges Ziel. Dieser ist am besten in Zusammenarbeit mit Ihrem behandelnden Arzt zu erreichen. Eine zusätzliche Vitaminzufuhr kann dieser anhand Ihrer aktuellen Blutwerte bzw. des Vitaminspiegels berechnen. Sollten einzelne Vitamine unterhalb des Sollwertes sein wird dieser mit Ihnen ein Vitaminprogramm ausarbeiten und entsprechende Produkte oder Nährstoffe empfehlen.

 

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